Wenn Tierliebe tödlich endet

    Die verschmuste Strassenkatze, den verspielten Hundewelpen vom Strand mit nach Hause zu nehmen, ist keine gute Idee. Genauso problematisch kann der Tiereinkauf im Internet sein. Oft hat solch falsche Tierliebe tragische Folgen. Darauf macht die Kampagne der Stiftung Susy Utzinger (SUST) aufmerksam.

    (Bild: Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz) «Informiere Dich gut, bevor Du mich über eine Landesgrenze bringst!»

    Es ist nur zu süss, das Kätzchen, das jeden Morgen vor der Hotelanlage wartet und einem bettelnd um die Beine streicht! Und der Hund auf dem Tiermarkt, der einen mit seinen treuherzigen Augen aus einer kleinen Kiste heraus anschaut, verdient definitiv ein besseres Leben! Auch traurige Geschichten und günstige Angebote aus dem Internet verführen zum schnellen Kauf.

    Tierfreunden fällt es verständlicherweise schwer, in solchen Situationen auf ihren Verstand und nicht auf ihr Herz zu hören, dem Verlangen zu widerstehen, den Hund oder die Katze mit nach Hause zu nehmen oder per Internet zu bestellen. Der Import von Tieren in die Schweiz ist an strenge Vorschriften geknüpft, welche vom Herkunftsland abhängig sind und für deren Erfüllung zwei Wochen Ferien nicht ausreichen. Auch Internet-Tierhändler kümmern sich oft kaum um diese Bestimmungen. Wer diese Vorschriften missachtet und trotzdem einen Hund oder eine Katze über die Grenze bringt oder bringen lässt, muss damit rechnen, dass der lieb gewonnene Freund schon am Zoll oder spätestens beim ersten Tierarztbesuch beschlagnahmt wird.

    Eine monatelange Quarantäne oder die Rückführung ins Herkunftsland auf Kosten des Tierbesitzers, dessen Verzeigung und eine saftige Busse zählen zu den üblichen Folgen der illegalen Einfuhr eines Tieres. Es droht auch akute Lebensgefahr für das tierische Mitbringsel: Insbesondere fehlende oder ungültige Tollwutimpfungen führen zur Einschläferung vieler dieser «Feriensouvenirs» und «Internet-Schnäppchen».

    Dieser Tatsache begegnet die SUST mit der Kampagne «Spiele nicht mit meinem Leben». Mit Postern und Flyern in mehreren Sprachen, die an Tierheime, Reisebüros, Fluggesellschaften, an Kulturzentren und -Vereine abgegeben werden, sensibilisiert sie die Bevölkerung für das Problem der illegalen Tierimporte und deren traurigen Folgen. Das Infomaterial zur Kampagne kann im SUST-Webshop kostenlos bezogen werden: susyutzinger.ch/shop.

    pd

    www.susyutzinger.ch


    Die Touristen haben die Macht, Tierquälerei am Ferienort zu unterbinden – alleine durch ihr Verhalten.

    • Reiten Sie nicht auf leidenden Tieren
      Wenn Sie sich daran stören, wie der Tierpfleger seine Reittiere behandelt (egal ob Pferd, Esel, Kamel oder Elefant), in welchem Zustand die Tiere sind oder wie sie gehalten werden, so beanstanden Sie das deutlich. Unterstützen Sie stattdessen lieber eine tiergerechte Reitgelegenheit.
    • Kaufen Sie keine Tiere auf Touristenmärkten
      Schlechter Zustand, viel zu kleine, verdreckte Käfige – so werden Touris animiert, aus Mitleid auf Märkten Tiere zu kaufen. Damit wird ein Tierhandel der schlimmsten Art angekurbelt. Unter Umständen werden solche Tiere auf der Rückreise an der Grenze beschlagnahmt. Haben sie den Weg in die Schweiz überlebt, wird aus anfänglicher Euphorie schnell Alltag und viele dieser «geretteten» Tiere landen schlussendlich in Schweizer Tierheimen.
    • Keine Fotosessions mit Wildtieren
      Junge Schimpansen, Raubkatzen-Babies, Schlangen und Raubvögel haben alle die gleiche Tragödie hinter sich: Bevor sie zur Belustigung von Touristen als Fotosujet angeboten werden können, müssen sie in der Wildnis gejagt und teilweise sogar verstümmelt werden. Während ihrer «Arbeitszeit» stehen solche Tiere oft unter Medikamenten.
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